Ein ambitioniertes Ziel: Klimaneutralität von Weilerswist im Jahre 2035. Andere Kommunen in Deutschland haben sich dieses Ziel bereits gesetzt oder aber Spitzenpolitiker haben sich dieses zumindest auf die Fahne geschrieben.
Drei Beispiele:
Köln:
Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat im aktuellen Wahlkampf die Klimaneutralität Kölns als Ziel bis 2035 ausgerufen. Dies deckt sich auch mit dem Programm der UWV für Weilerswist.
München:
Der Stadtrat hat im Dezember 2019 die Stadtverwaltung damit beauftragt, einen Plan zu entwickeln, wie das Ziel der Klimaneutralität für die gesamte Stadt bis 2035 erreicht werden kann. Das bedeutet: spätestens dann sollen nur noch geringfügig Treibhausgase ausgestoßen werden. Von derzeit knapp 5,9 Tonnen pro Einwohner und Jahr sollen es dann nur noch maximal 0,3 Tonnen pro Einwohner im Jahr sein. Dabei wurde unter anderem auch eine Klimaschutzprüfung für alle Beschlüsse der Stadtverwaltung festgelegt. Dies passt zur UWV-Forderung, dass künftig alle Beschlüsse in unserer Gemeinde unter dem Gesichtspunkt von sog. Umweltfolgekosten betrachtet werden müssen.
Gießen:
Hier kam die Initiative zur Klimaneutralität 2035 direkt aus der Bürgerschaft selber durch eine Unterschriftenaktion. Mehr Einbeziehung und Transparenz bei der Formulierung und Umsetzung politischer Ziele ist ohnehin ein wesentliches Anliegen der UWV.
Zugegeben, gerade das Ziel „Klimaneutralität“ ist ambitioniert. Vielleicht hat man sich in der Vergangenheit auch gerade deswegen in unserer Gemeinde nicht an solche Themen gewagt. Aber sie sind notwendig. Laut Umweltbundesamt müssen Kommunen zur Zielerreichung auf verschiedene Maßnahmen setzen, die individuell vor Ort anders sind. Exemplarisch werden hier die Umstellung auf erneuerbare Energien, Gebäudesanierungen, mehr Grünflächen sowie die Förderung des Radverkehrs genannt.
Gegenüber des Redaktionsnetzwerks Deutschland erklärte in diesem Zusammenhang der geschäftsführende Direktor des Instituts für angewandtes Stoffstrommanagement an der Hochschule Trier, Prof. Peter Heck, bereits vor knapp einem Jahr, dass die Techniken zur Erreichung der Ziele vorhanden sind. Kommunen werden auf dem Weg zur Klimaneutralität von "seinem" Institut beraten. Erster Schritt ist es dabei zu analysieren, wie viel Treibhausgase vor Ort von allen Akteuren, also der öffentlichen Hand, den Bürgern sowie Gewerbe und Industrie freigesetzt werden. Dabei spielen vor allem die Bereiche Energie sowie Mobilität eine Rolle. Danach gelte es festzustellen, wo Kohlendioxid (CO2) eingespart und erneuerbare Energieträger genutzt und beispielsweise Solarwärmeanlagen und Solarstromanlagen installiert werden können. Dieser Prozess müsse zudem regelmäßig auf Fortschritte überprüft werden.
Die UWV in Weilerswist weiß: um das Ziel zu erreichen bedarf es einiger Anstrengungen. Es ist aber nicht zu leugnen, dass von zahlreichen Wissenschaftlern eindeutig die Notwendigkeit gesehen wird, dass die Industriestaaten vor 2035 klimaneutral werden müssen. Weilerswist kann und darf sich diesem nicht verschließen. Im Gesamtkontext mit den weiteren Ideen aus dem Wahlprogramm der Unabhängigen, etwa einer Bürger-Energie-Gemeinschaft, der Schaffung von mehr Grün- und Freizeitflächen, der Aufnahme von ökologischen Kriterien bei der Vergabe von Baugrundstücken, um nur ein paar zu nennen, fügen sich die einzelnen Ideen der UWV in ein schlüssiges Gesamtbild. In Weilerswist muss sich etwas wandeln.
Wir wollen anderes Handeln, neues Denken in die Politik einbringen. Nur so kann es besser werden.