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Leitbild für Weilerswist
Enttäuschende Präsentation für die politischen Gremien

Für das zu erstellende Leitbild der Gemeinde Weilerswist muss man aktuell leider ein kritisches Zwischenfazit ziehen. Klar ist: bis spätestens 30.09.2022 sollte Weilerswist über ein Leitbild verfügen, da dieses als Bestandteil des sog. ISEK, Voraussetzung für Fördermittel ist. Nur durch finanzielle Mittel von anderer Stelle werden sich zukünftig viele Ideen und Projekte (über die dann zu gegebener Zeit gesondert entschieden wird) realisieren lassen. 
 
Im Haupt-, Finanz- und Vergabeausschuss erfolgte am 03.03.2022 unter dem Titel "Leitbildentwicklung und Kommunikationskonzept" ein Vortrag, der viele Ausschussmitglieder inhaltlich ziemlich enttäuschte. Auch die am nächsten Tage per Mail an die Fraktionen zugesandten 104 PowerPoint-Seiten vermögen nicht zu überzeugen.
 
UWV-Fraktionsvorsitzender Uwe Wegner dazu: "Ich vermag hier keinen wirklichen konzeptionellen Ansatz zu erkennen. Hier habe ich deutlich mehr erwartet, als sich beispielswiese auf 28 Seiten, also knapp einem Viertel des gesamten Dokuments, über das aktuelle Logo, Farbkombinationen und einem Claim der Gemeinde auszulassen. Das ist schlichtweg zu wenig."
 
"Die Unabhängigen" im Rat haben auch wenig Verständnis, für die gemachten Kreativvorschläge. 

"Von einer Fachfirma, die im Sommer letzten Jahres den Auftrag von der Bürgermeisterin erhalten hat, muss man mehr erwarten dürfen, als das was hier bisher geliefert wurde bekommen haben. Bodenbemalung etwa, Fahnenmasten mit Gemeindelogo, Ummantelung der Sicherheitspoller und Plakatwerbung können doch nicht ernsthaft als Ansatz zur weiteren Entwicklung unserer Gemeinde ausreichen oder gar das Leitbild darstellen", lässt die stellv. Fraktionsvorsitzende Marion Leufer ihrem Unmut freien Lauf.
 
Für Unmut in Reihen der Politik sorgt zudem der Umstand, dass das für das ISEK benötigte Leitbild, offenbar durch die Hintertüre mit genutzt werden soll (so der Anschein), um ein Kommunikationskonzept der Gemeinde mit zu implementieren. Es ist nach Auffassung der Unabhängigen Wähler schon sehr erstaunlich, dass die Aspekte Leitbild und Kommunikationskonzept plötzlich miteinander verknüpft werden. Nachdem die Bürgermeisterin im Dezember bei ihrer beabsichtigten Beauftragung einer Agentur (zur Erstellung und Betreuung von Social Media-Auftritten der Gemeinde) vom Rat zurückgepfiffen wurde, taucht in den Unterlagen zum Leitbild eben genau jener Aspekt als erster und somit dringlichster Handlungsvorschlag auf.

„Wenn man bedenkt, dass in der Vorlage zum Leitbild und dem Kommunikationskonzept keinerlei Kosten genannt werden, zeitgleich aber unter immensen Zeitdruck ein Beschluss für die gesamte Vorlage erwartet wird., hat das Vorgehen aus dem Rathaus schon einen ziemlichen Beigeschmack“, führt Wegner weiter aus. 

Die UWV-Fraktion wird sich konstruktiv in der nun vereinbarten Arbeitsgruppe zum Leitbild einbringen. Dabei sollte das Kommunikationskonzept aber getrennt betrachtet werden. Immerhin, so argumentiert die UWV weiter, war die Diskussion des Rates im Dezember in Sachen Social Media, dass ein Konzept aus der Verwaltung heraus erstellt werden sollte. Es war nicht beschlossen worden, dass dazu – zwangsläufig kostenpflichtig - eine externe Konzeptionserstellung erfolgen solle oder eine solche zusätzlich an einen anderen Auftrag „angedockt“ werden sollte.  
 
Lesen Sie in diesem Zusammenhang auch die Ratsanfrage des Fraktionsvorsitzenden an die Bürgermeisterin.
(UW)

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